Wenn Tremors das Feuer gelegt haben, dann war Doppelherz der verdammte Napalmregen danach. Zwei Menschen – ja, nur zwei – aber was da von der Bühne donnerte, klang, als hätte jemand einen Presslufthammer in eine Kreissäge verliebt und das Ganze mit einem Vorschlaghammer verheiratet. Grindcore aus Berlin. Kein Schnickschnack. Kein Bassist. Kein Problem.
Die Luft war mittlerweile so dick, dass man sie in Scheiben schneiden und an hungrige Hunde verfüttern konnte. Die Wände tropften, der Schweiß auf dem Boden formte neue Religionen, und vorne auf der Bühne standen zwei Irrsinnige, die das Publikum mit einer Wucht zerlegten, als wollten sie beweisen, dass Schmerz auch eine Form von Liebe sein kann.
Doppelherz. Was für ein Name für ein Duo, das klingt, als würde es dir das eigene Herz rausreißen, es doppelt so schnell schlagen lassen – nur um es dir dann wieder in die Brust zu prügeln, im Takt von 300 bpm. Die Drums? Nicht von dieser Welt. Eine Dauerfeuerattacke, wie ein MG42 auf Koks. Und der Gesang? Eine Mischung aus endzeitlichem Röcheln, wütendem Tierlaut und einer ganz tiefen, persönlichen Abrechnung mit der Welt.
Es gab keine Pausen. Keine Erklärungen. Kein „Wie geht’s euch?“ – nur ein Sturm aus Lärm, Hass und kathartischer Zerstörung. Das Publikum stand da wie ein Rudel Irrer beim Gottesdienst des Wahnsinns – ekstatisch, durchgeschwitzt, kaputt. Und sie liebten es.
Fazit:
Doppelherz ist nicht einfach Musik. Doppelherz ist ein medizinischer Notfall, ein inneres Beben, ein akustischer Faustkampf gegen alles, was dich festhalten will. Wenn du da noch stehen konntest, warst du entweder unsterblich – oder zu betäubt, um zu merken, dass du gerade gestorben bist.
Richtig gut? Nein, unverschämt gut. Grindcore als Naturgewalt. 




