Als ich meine Notizen durchstöberte, beinahe verloren in den wirren Vorbereitungen für die bevorstehende Reise, fiel mir ein vergessener Schatz entgegen – die Erinnerung an den furchterregenden Gig von Manøver vor zwei Wochen in Münster.
In der schmuddeligen Unterwelt von Münster, wo das Licht der Hoffnung verborgen bleibt und die Schatten ihre tiefsten Geheimnisse flüstern, fand vor zwei Wochen ein Spektakel statt, das die Geburtstagspartykultur für immer veränderte. Die finsteren Straßen bebten vor Erwartung, als die düsteren Klänge von Manøver die Luft durchschnitten und das Publikum in eine tranceartige Hingabe trieben.
Die Bühne vom RARE GUITAR war in ein fotofreundliches dunkles Rot getaucht, das den Raum in eine raue und verstörende Atmosphäre hüllte. Die Menge bebte vor Vorfreude auf das drohende Inferno, das sie erwartete. Manøver betraten die Bühne und entfesselten eine Kakophonie des Chaos, als gäbe es kein Morgen mehr. Die tiefe Resonanz ihrer Instrumente vibrierte bis in die Knochen und trieb die Zuschauer in einen kollektiven Rausch.
Die drei Jungs, von dämonischer Präsenz und einer unersättlichen Leidenschaft erfüllt, ließen ihre Musik wie brachiale Kanonenkugeln auf das Publikum niederprasseln. Riffs wurden geschmiedet, als wollten sie das Universum selbst erschüttern, während die Drums in einem unerbittlichen Tempo wie Gewehrsalven donnerten. Die Grenzen zwischen Realität und Ekstase verschwammen, als die Menge in einem Strudel aus verzerrten Klängen und wildesten Bewegungen gefangen war.
Die Bühnenbeleuchtung, auserwählt und manipulativ, vermochte es kaum, die pure Intensität dieses Auftritts einzufangen. Doch selbst in der Unschärfe der Schnappschüsse konnte man erkennen, wie die Jungs mit ihrer Musik die Dunkelheit zum Leben erweckten und sie in einen unvergesslichen Albtraum verwandelten.
Manøver haben mit ihrem Sludge/Crust Gig eine Geburtstagsparty entfacht, die alles Bisherige in den Schatten stellt. Es war ein Triumph des Chaos und der Zerstörung, eine wahnwitzige Feier der Musik, die die Seelen der Anwesenden mit Schrecken und Verzückung erfüllte. Wenn dies das Vorspiel ihrer kommenden Reise ist, dann mögen die Götter uns allen beistehen, denn „Manøver“ haben gerade erst begonnen, ihre finsteren Geschichten zu erzählen.