Ah, verdammt noch mal, was für ein Freitagabend in der Sputnikhalle in Münster! Die Luft war geschwängert von Bierdunst, Jointrauch und der unbändigen Vorfreude auf die rohe Energie des Punk. Die NOISE BOYS – diese Teufelskerle mit dem goldenen Händchen für Chaos – hatten gerufen, und Münsters Musikszene war wie die Motten zur Flamme geströmt. Drei Bands, ein Versprechen: laut, dreckig und unvergesslich.
Splitterfaser eröffnete den Reigen – ein Powertrio, das keine Gefangenen macht. Die Bühne war kaum groß genug für ihre ungezügelte Energie. Kaum hatte der erste Akkord von Kompass die Boxen verlassen, war die Menge in Bewegung – ein kollektiver Rausch aus Schweiß, Bier und Adrenalin. Der Sound war ein Molotowcocktail aus knirschenden Gitarrenriffs und dröhnenden Drums, direkt ins Gesicht geschleudert. Brücke und Exorzismus folgten, und der Laden bebte. Es fühlte sich an, als würden die Wände der Sputnikhalle Münster sich aufbäumen und zurückschlagen wollen.
Als Crashtest – dieser letzte, alles niederreißende Song – verklang, war die Band schon auf dem Weg ins Backstage, vermutlich um ihre Eingeweide mit billigen Drinks zu beruhigen. Aber die Meute ließ sie nicht entkommen. Das Stampfen und Schreien des Publikums hätte jeden verdammten Feuermelder in einem Umkreis von zwei Kilometern ausgelöst. Also kamen sie zurück. Ein Finale, so süß wie der Geschmack von Blut auf der Zunge nach einer Schlägerei.
Splitterfaser war mehr als nur der Auftakt. Sie waren der Zündfunke, der dieses Benzinfass namens Freitagabend in Brand setzte. Die perfekte Symbiose aus Krach und Ekstase. Jeder im Raum hatte das Gefühl, Teil von etwas Großem zu sein – oder zumindest etwas, das in den Köpfen aller Anwesenden noch lange nachhallen würde.
Ein fulminanter Start in einen legendären Abend. Aber hey, das war erst der Anfang. Der Wahnsinn hatte gerade erst begonnen….