Die Luft war dicht und elektrisch, als Kosmonovski die Sputnikhalle Münster Bühne betrat – sieben wuchtige Gestalten, bereit, alles niederzureißen. Es war, als hätte jemand einen Bolzenschneider an die Sicherung der Nacht gelegt, und dann kam der Funke. Diese Truppe aus Rheine, geboren aus einem neunmalklugen Projekt mit neun Musikern und geschliffen auf Touren mit den DONOTS, stand jetzt wie ein verdammtes Manifest des Chaos vor uns.
Ihr Sound? Groß, laut, und unverschämt fett. Drei Gitarren, die wie Abrissbirnen durch die Luft schwirrten, eingepfercht in Hooks, die dich erst umarmten und dann in den Abgrund stießen. Kaputt schlug ein wie ein Vorschlaghammer, und das Publikum, schon aufgewühlt von den vorherigen Bands, verwandelte sich endgültig in ein tanzendes Biest. Hochgereckte Fäuste, rausgebrüllte Verse, Schweiß, Bier – alles wurde eins in diesem höllischen Hexenkessel.
Kosmonovski spielten alles runter, was ihr Arsenal hergab. Tabletten war wie ein Puls aus purem Adrenalin, Roter Schnee ein unaufhaltsamer Sturm. Bei Rissen und Plastik hätte man schwören können, die Decke der Sputnikhalle würde sich mit jedem Beat heben und senken. Es war Tanzmusik für die Apokalypse – jeder Schritt, jeder Sprung ein Akt des Widerstands gegen die Schwerkraft und die nüchterne Realität draußen vor der Tür.
Als die ersten Takte von Ersaufen erklangen, wusste jeder, dass das das Ende war. Ein letzter, alles verzehrender Ritt ins Inferno. Und als der letzte Akkord verklang, waren sie verschwunden, als hätten sie nie existiert – ein flüchtiger Traum aus Lärm und Leidenschaft.
Kosmonovski war kein Abschluss der NOISE BOYS Veranstaltung, sondern eine verdammte Offenbarung. Ein musikalisches Erdbeben, das noch lange nachbebte. Wer danach noch stehen konnte, war entweder tot oder hatte seine Seele verkauft… 😎🥰🤘