Hier sind wir also, irgendwo im dunklen Magen von Mesum, wo die Zeit stillsteht und die Luft nach abgestandenem Bier und dem Rauch von billigem Gras schmeckt. Willkommen im Nachtschicht, einer Höhle der Sünde, wo Neonröhren flackern und der Boden von verschüttetem Bier und wilder Energie vibriert. Ein wilder Haufen von Gestalten umgibt mich, ein verwaschener Haufen, der aus der Zeit gefallen scheint, genauso wie ich, mehr Alkohol und andere Substanzen als Mensch. Aber ich bin hier. Für die Musik. Für Pepe. Für den Wahnsinn.
Der Gig von Fresse – Band vorbei, der Laden tobt, und ich treibe in einem taumelnden Strudel aus Krach und Wahn, als dann die Bottleneck Breakers auf die Bühne stürmen. Ihre Mantra? Drunk – Deaf – Dirty. Ein Lebensmotto, das den Raum wie ein Funkenflug trifft und den feuchten Boden unter meinen Füßen weiter in Trümmer treibt.
Das Intro endet abrupt, und dann reißt der erste Song Money los – ein Schlag ins Gesicht, den man nicht kommen sieht, bis man die Zähne auf dem Boden verteilt findet. Ein paar Sekunden von diesem Song, und du merkst: Hier wird kein Gefangener gemacht. Dann geht’s weiter – Cocaine City, ein wütender Liebesbrief an die Nacht, gefolgt von Pedal to the Metal, einem Motorengeräusch auf der Flucht vor Gott und dem Rest der Welt. Und Son of a Gun? Eine Hymne, die den Laden endgültig in Schutt und Asche legt. Einmal in Fahrt, gibt es kein Zurück. Die Breakers schalten den Laden auf Bersten und niemand hier will irgendetwas anderes.
Nach zehn Songs – zehn brennenden, donnernden, gottlosen Liedern – reißen sie nochmal das Lenkrad herum für Love, bevor das Publikum sie zurück auf die Bühne schreit. Zwei Zugaben später – und selbst die Polizei, die wohl von besorgten Nachbarn gerufen wurde, tanzt sich von den Sorgen los und zieht wieder ab.
Danke an die Charity-Buddys Rheine für das Ausrichten des geilen Abends und an alle die gekommen sind um mit zu feiern. Es war ein Fest das wir alle lange nicht vergessen werden…
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