Der Bus aus Münster rumpelte im letzten Moment in Mesum ein – als hätte er die wilde, fluoreszierende Sogwirkung dieses gottverlassenen Ortes in letzter Sekunde begriffen. Die Weltmetropole Mesum also. „Wir Rocken Für Pepe“ leuchtete am Eingang und es lockte das unheilige Trio: Musik, Bier, Wahnsinn. Schon im Bus flossen die Dosen wie Niagarafälle; der Pegel stieg schneller als die Räder rollten, und jeder war in prächtiger Feierlaune.
Kaum am Gelände, krachend ging es gleich los: Frantic Age aus Rheine riss die Menge in Stücke und setzte sie wieder neu zusammen. Melodischer, wütender Male-Backed Punkrock rund um Frontfrau Mareike – eine Formel, die nach Adrenalin schmeckt. Sie legten los mit Lappen Dieter, ein Track, der einschlug wie ein Schlag in die Magengrube und trotzdem im Kopf hängen blieb. Köpfe wippten, Beine begannen zu zucken, ein frenetischer Tanzplatz der Ekstase entfaltete sich. Zwölf Songs, und keiner für Schwächlinge. Fremde Federn, Hoch Hinaus und Duracell flogen uns um die Ohren, als wären wir in einer Welt aus Stromkabeln und Pulswellen gefangen.
Die Musik donnerte weiter, bis selbst die Stoßdämpfer des Busses fühlten, dass dies mehr als nur ein Konzert war – es war ein pulsierendes, rasendes Herz der Nacht, das irgendwo in den Weiten von Mesum aus dem Takt schlug…
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