Es war ein dunkler, rauchgeschwängerter Abend beim Wir rocken für Pepe Charity-Event der Charity-Buddys Rheine, und die zweite Band des Abends, ein Trio aus Osnabrück, stand bereit, die Bühne in Schutt und Asche zu legen – oder zumindest in Emotion und Adrenalin zu tauchen. Die Jungs von Calling Orion traten auf, und plötzlich war der Raum erfüllt von einer elektrischen Spannung, die fast greifbar in der Luft lag. Es war, als hätte man Heisskalt und Royal Blood in einem Mixer geschmissen und die Lautstärke auf Anschlag gedreht.
Die Musik? Deutscher Gesang, aber nicht der seichte Kram, den man aus dem Radio kennt. Hier gab es Melodien, die einen in den Bauch trafen, roh und doch gefühlvoll, so dicht gepackt, dass sie wie ein Adrenalinstoß durch die Menge fegten. Und irgendwo zwischen verzerrten Gitarrenriffs und donnernden Drums schwang dieser Nachdenkliche Unterton, fast ein dunkler Puls, der dich zum Nachdenken zwang – über das, was du hier und jetzt hörst, über die Gänsehaut auf deinen Armen, über das Leben, verdammt nochmal!
Das Publikum taumelte in ihrer Klangwelt. Man verlor sich in diesen kraftvollen Melodien, fand sich dann wieder, die Musik war wie ein Magnet, der einen erst in Stücke riss und dann wieder zusammenfügte. Nachwuchs-Post-Rock nennen sie das – und diese drei Jungs zeigten eindeutig, dass sie diesen Titel verdienen. Ein Gig, den man so schnell nicht vergisst