Freitagabend, und die Baracke Münster war ein Schlachtfeld der besonderen Art. Es war nass, kalt und grau draußen – ein perfekter Rahmen für das, was gleich passieren würde. Drinnen kochte die Menge bereits, vollgetankt mit billigem Bier und aufgeladen mit der Erwartung, dass die zweite Band des Abends, @s.a.b.o.t.a.g.e.punk, dem Laden den Rest geben würde.
Sabotage – eine brandneue Formation aus Münster und Bielefeld, die ihren Hardcore-Punk wie ein Manifest auf die Bühne bringen – ließen von der ersten Sekunde an keinen Zweifel daran, dass sie ihren Namen verdammt ernst nehmen. Es war ihre zweite Show überhaupt, aber sie spielten, als hätten sie nichts mehr zu verlieren und alles zu beweisen.
Die ersten Akkorde knallten durch den Raum wie Schüsse in einer dunklen Gasse. Keine freundliche Einführung, kein „Hey, wie geht’s euch?“ – nur blanke Gewalt in musikalischer Form. Die Gitarren zerrissen die Luft mit chirurgischer Präzision, während der Bass tief und bedrohlich durch die Eingeweide vibrierte. Der Drummer? Ein Berserker, der mit der Wut eines Maschinengewehrs auf die Felle einprügelte.
Die Baracke war ein brodelnder Kessel aus wütenden, schwitzenden Körpern. Leute stürzten sich in den Moshpit, als ob der Boden aus Lava bestünde, und die Wände des Raumes schienen unter dem Druck der tobenden Menge zu erzittern. Der Frontmann schrie sich die Lunge aus dem Leib, jeder Satz ein Aufruf zur Rebellion, jede Textzeile ein verbaler Molotowcocktail.
Sabotage spielten nicht nur Hardcore Punk – sie lebten ihn. Es gab keine falschen Gesten, keinen Versuch, cool zu wirken. Es war roher, ungefilterter Zorn, gepaart mit einem Herzschlag aus purer Leidenschaft. Die Songs waren kurz, scharf und trafen direkt ins Mark – ein musikalischer Einbruch in die Komfortzone des Zuhörers.
Nach ihrem Set war die Baracke ein Schlachtfeld. Leere Bierpullen, verschwitzte Gesichter, und ein kollektives Grinsen, das die Dunkelheit des Raumes durchbrach. Sabotage hatten abgeliefert – keine Kompromisse, keine Rücksicht, nur pures Chaos.
Draußen nieselte der Regen immer noch, aber niemand kümmerte sich darum. Sabotage hatte den Beweis geliefert, dass Hardcore Punk lebt, atmet und bereit ist, die Welt wieder in Flammen zu setzen – oder zumindest die Baracke Münster..😎👊🍻