Freitagabend in der Baracke Münster, und der Boden vibrierte bereits, bevor die erste Band überhaupt einen Ton gespielt hatte. Draußen lag der süßliche Geruch von billigem Gras und nassem Asphalt in der Luft, während drinnen die ersten Bierflaschen über den Tresen und direkt auf den Boden wanderten. Die Menge war bereit – bereit, um M I S T zu empfangen, die lokale Hardcore-Powerviolence-Maschine, die Münster stolz wie ein abgerissenes Denkmal repräsentiert.
Mist, das sind Tobi (Vocals), Luke (Drums), Chris (Gitarre) und Sebi (Bass), vier Typen, die aussehen, als hätten sie die Band gegründet, weil ihre Probationsbeamten sie dazu gezwungen haben. Aber was sie auf die Bühne bringen, ist reiner, ungefilterter Wahnsinn. Kein Schnickschnack, keine Show – nur rohe Energie und ein Sound, der klingt, als ob ein Schwein einen Vorschlaghammer schwingt.
Der erste Song, „Realized“, schlug ein wie eine Schrotflinte. Keine Vorwarnung, kein langsames Aufbauen – Mist gingen direkt in die Vollen. Der Raum explodierte. Menschen warfen sich durch die Baracke wie Pingpongbälle auf Koks, und die ersten Bierflaschen flogen bereits durch die Luft, als ob sie dazugehörten.
Es ging Schlag auf Schlag. „Hunger“, „Crowdkiller“, „No More“ – jeder Song kürzer und brutaler als der vorherige, wie eine Abwärtsspirale aus Lärm und Wahnsinn. Der Moshpit war ein brodelnder Hexenkessel, wo niemand sicher war und jeder glücklich schien, ein Teil dieses gewaltigen Chaos zu sein. Tobi brüllte ins Mikrofon, als ob er die Welt zur Hölle schicken wollte, während Luke auf die Drums einprügelte, als hätten sie ihm Geld gestohlen.
Der letzte Song, „Circles“, war eine Abrissbirne in musikalischer Form, ein perfekter Abschluss für einen Auftritt, der die Wände der Baracke zum Zittern brachte. Genretypisch gab es keine Zugabe – Mist verließen die Bühne, als ob sie gerade ein Verbrechen begangen hätten und nun schleunigst verschwinden mussten.
Draußen mischte sich der Cannabisrauch mit dem Regen, während drinnen die Leute noch versuchten, ihre Ohren und ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Mist hatten die Bühne nicht nur bespielt, sondern sie in Schutt und Asche gelegt. Eine Band, die nicht fragt, ob du bereit bist, sondern einfach draufhaut und dich mittendrin stehen lässt.
So beginnt ein Freitagabend in der Baracke, der dir noch den ganzen Samstag in den Knochen steckt. Danke an alle die gekommen sind, Spökes Konzerte fürs Ausrichten und den beiden anderen Bands Sabotage und Finisterre.