Und dann kam GiF. Die zweite Band des Abends, eingeflogen – oder eher aus dem Moor geschleift – aus den dunklen Sümpfen Hamburg-Moorburgs. Brutalizing Hardcore Street Punk in seiner rohesten Form, eine absurde Mischung aus UK82 und japanischem Hardcore, die klang, als würde man Valium mit einem Vorschlaghammer mischen. Wenn Scum Cop das Publikum auf 180 gepeitscht hatte, dann brachte GiF es endgültig in die Umlaufbahn.
Draußen regnete es immer noch wie der Vorhof der Apokalypse, und drinnen war die Baracke Münster mittlerweile ein dampfender Hexenkessel. Kein Platz mehr, keine Luft mehr, aber jede Menge Bier. Als GiF die Bühne betrat, war es vorbei mit der Rationalität. Der erste Song, „Viel hilft viel“, machte sofort klar, worauf das hier hinauslief: Totale Zerstörung.
Dann folgten die Hits, einer brachialer als der andere: „Staatsbegräbnis“, „König Kunde“, „We Shit Where We Eat“, und „Restless Legs“. Keine Gnade, kein Durchatmen, nur ein unbarmherziger Angriff auf alles, was noch stehen konnte. Bierflaschen und Menschen flogen gleichermaßen durch die Luft, als die Band ihre Zugaben hinlegte: das Cover „Tot geboren“ und „Es mentira“. Pure Anarchie.
Das Team der Punkbar Münster verdient eine verdammte Medaille dafür, dass es dieses Spektakel organisiert hat, ohne dass die Baracke Münster wortwörtlich in Flammen aufgegangen ist. Und dann die Aftershow-Party: Geburtstagskinder, die gefeiert wurden wie Könige, und Bilder, die besser niemals das Licht der Öffentlichkeit erblicken (you know where to find them).