Es war inzwischen später Abend, aber die Temperatur in der Baracke Münster stieg weiter wie ein Fiebertraum auf Speed. Kein Sauerstoff, kein Entkommen – nur vibrierende Wände, klebrige Luft und die nächste Band, die sich mit einem breiten Grinsen und Verstärkergewalt in die glühende Hölle stellte: Wabbleg.
Gegründet zu Ostern 1996 – wahrscheinlich als musikalische Wiederauferstehung – kommen die Jungs aus Ochtrup, einer dieser Orte, bei dem man nie weiß, ob es ihn wirklich gibt oder ob er nur bei Punkkonzerten erscheint.
Der Grund der Gründung? Ganz simpel: Bock auf Krach. Und Krach, meine Damen und Herren, gab’s reichlich.
Beim letzten Gig wurde wohl versehentlich das Publikum durch den Fleischwolf geschubst. Das Ganze wurde höflich bedauert – heute jedoch gab es keine Entschuldigungen.
Denn bei Biere für Tiere der Underdogs Münster e.V. gilt ein anderes Gesetz:
Wer hier in den ersten Reihen steht, darf geschubst werden. Ohne Warnung, ohne Memo, ohne Antrag in dreifacher Ausführung.
Das ist Punk.
Das ist richtig.
Das ist verdammt nochmal überfällig.
Der Sound: roh, direkt, ohne Umweg über die Großhirnrinde.
Die Bühne: glühend wie ein Backblech unter’m Armageddon.
Das Publikum: halb dehydriert, halb begeistert, völlig am Anschlag.
Wabbleg zog durch wie ein brennendes Kettenkarussell. Es wurde gepogt, geschwitzt, gelacht, geschubst – alles gleichzeitig.
Das Bier?
Inzwischen bei Karibiktemperatur, geschmacklich zwischen „Heizungswasser“ und „Altmetalltee“, aber völlig egal. Es floss. Es half. Es war da.
Ein geiler Gig – trotz allem. Oder vielleicht gerade deshalb.
Wabbleg, ihr wart das feurige Herz dieser Veranstaltung. Danke für den Lärm, danke für den Schweiß, danke fürs Schubsen… 




