Drinnen in der Sputnikhalle Münster: The Slackers aus New York. Urgesteine des Ska. Ihre Musik schnalzte durch die Luft wie ein klatschnasser Waschlappen voll Nostalgie. Trompeten heulten, Orgeln glitten über gebrochene Rhythmen, während der Frontmann mit einem verkaterten Grinsen seine letzten Takte in die Halle kotzte. Der Schweiß tropfte von der Decke wie Regenwasser in einer Hafenkneipe in Queens. Pure Ekstase, pure Verdammnis.
Draußen am Hawerkamp Münster: Die Revolution. Kein sanftes Herantasten, kein Soundcheck-Pipapo. Nein. Die Mädels von Schnuppe standen bereits kampfbereit auf dem Vorplatz, als wären sie direkt einer neonfarbenen Punk-Dystopie aus den 80ern entsprungen. NDW trifft auf Noise trifft auf Köln. Ihre Beats waren wie Vorschlaghämmer, ihre Synths ein sirrender Fiebertraum auf Speed. Ein Soundgewitter, das einem den Verstand weichklopfte wie ein Schnitzel im Industriehafen.
Es war keine bloße Performance. Es war eine kollektive Entladung, ein wilder Tanz am Abgrund. Farben explodierten. Menschen tanzten, als würde morgen die Musik verboten. Zwischen Bauzaun, Bierlachen und Glitzerstaub formierte sich eine neue Weltordnung aus Bass, Schweiß und Anti-Haltung.
Und ich? Ich stand mittendrin, zitternd vor Glück, mit einem lauwarmen Flaschenbier in der Faust und der Ahnung, dass hier etwas Größeres passiert war 😘😎🍻