Eine Band runter, zwei to go, und ich selbst schon auf halbem Weg Richtung völliges Delirium – danke, NOISE BOYS, für dieses diabolische Backstage-Biercatering, das wie eine offene Einladung zur Selbstzerstörung wirkte. Aber hey, Prioritäten: Die Newcomer in Münsters Veranstalterszene wissen, wie man einen Abend aufzieht, der knallt. Exquisites Backstage-Ambiente, unverschämt gutes Bier und ein Organisationstalent, das fast schon verdächtig wirkte. Wer das nicht supportet, hat in Münster nichts zu suchen. Like da lassen, VVk-Tickets kaufen – ihr wisst, was zu tun ist.
Dann kam Fresse – Band auf die Bühne der Sputnikhalle Münster. Eine Asipunk-Band mit der Eleganz eines Straßenkampfs nach Mitternacht und der Seele eines Kiosks, der niemals schließt. Stagediverutsche setzte den Ton: laut, dreckig, und mit genug Bier in der Luft, um jede Feuerschutzordnung zu beleidigen. Mit Lagerkorn zündeten sie das nächste Level an Eskalation – ein Soundtrack für verrauchte Kneipen und klebrige Tanzflächen.
Und dann, mitten im Wahnsinn, Jake M. Zepepower. Der Internet-Gitarrenclown himself, ein Mann, der mit seinem Rackelhahn mehr Entertainment aus einer Gitarre quetscht, als die meisten Bands aus einer ganzen Platte. Eine kurze, aber heftige Einlage, die zeigte, dass Punk auch Platz für geisteskranken Humor hat.
Der Rest war ein Vollgas-Ritt durch Fresse-Klassiker wie Moonshine Mannie, Ouzo im Ufo und das lokalpatriotische Saufbekenntnis Saufen in Münster. Kein Schnickschnack, nur purer, ungefilterter Spaß. Die Menge tobte, und als der letzte Akkord verhallte, war klar: Fresse hatte geliefert – routiniert, roh und mit einer Prise Pöbel-Chic.
Die NOISE BOYS haben es wieder getan. Und sie sind noch lange nicht fertig: 2. Hawerpunk Fest und 1. Skawerpunk Fest stehen in den Startlöchern. Kauft eure Tickets im Vorverkauf, Freunde, das ist keine Empfehlung, das ist eine gottverdammte Pflicht…