Es war einer dieser Abende, an denen du dir sicher bist, dass die Wände eines Ortes sprechen könnten, sie dir Geschichten erzählen würden, die du lieber nicht hören willst. Das DDrei:klang Café versteckt in einer der Ecken der Wollbecker Straße, war an diesem Abend mehr ein Punk-Mekka als ein Café – und die Gläubigen strömten herein, wie Motten, die das brennende Chaos suchten. Bier? Überall. Das Zeug wurde in Mengen verzehrt, als wäre es die einzige Verteidigung gegen die schmutzige Realität, die uns alle draußen erwartete.
Dann war es soweit. Die Lichter, so spärlich sie auch waren, gingen noch weiter runter. Eine Art dunkles Ritual begann, als die RResolutionsauf die viel zu kleine Fläche stapften, die man großzügig als „Bühne“ bezeichnen könnte. Fünf Typen aus Hannover, die sich anfühlten, als hätten sie gerade eben eine D-Zug-Fahrt aus der Hölle hinter sich. Jeder von ihnen sah aus, als hätte er den gesamten Zorn der letzten zwei Jahrzehnte in seine Instrumente gegossen. Und jetzt, jetzt war der Zeitpunkt gekommen, dieses Gift zu versprühen.
Ihr neues Album „Monster Mirror“ hing wie ein düsterer Schatten über dem Raum. Eingängige Hooks, ja, sicher, aber das war nicht die Art von Musik, die du im Hintergrund laufen lässt, während du deine Steuererklärung machst. Nein, das war Musik, die dich packte, dich durchschüttelte, dich zwang, hinzusehen – wie ein Autounfall in Zeitlupe. Jeder Akkord ein Hammerschlag, jeder Refrain ein Kriegsschrei. Punk für alle Lebenslagen? Sicher. Aber das hier war keine Heilung für den Alltagsstress. Das war eher der Soundtrack für jemanden, der die Stadt niederbrennen will, bevor er sich ein kaltes Bier gönnt.
Das Publikum? Wahnsinn. Leute, die sich gegenseitig in einen Schweiß getränkten Mahlstrom warfen, als gäbe es keinen Morgen. Und vielleicht gab es den auch nicht. Wenn die letzte Note verklang und die Band den Raum verließ, blieb nur das Gefühl, dass etwas in dir für immer verändert war – oder vielleicht einfach nur kaputt. Aber das war in Ordnung