Der Tag begann nicht still – er begann mit Bierkasse, diesen selten auftauchenden Lokallegenden, die man nicht bucht, sondern beschwört. Sie spielen nicht oft. Aber wenn, dann scheppert’s.
Eröffnungssalve beim KOLOSS Skateboards / Black Heaven Skateshop Bergfest am Bergfidel Skatepark: „Alles voll“ – und das war kein Witz, sondern eine Prophezeiung. Dann direkt weiter mit „Bier Baum“, „Automobier“ – ein Kessel Bier und Wut und Stolz, zusammengekocht auf einer Bühne, die kaum stabil genug war.
Sie feuerten „Bier schmeckt toll“, „Unordnung“ und „Kickflip“ wie Molotowcocktails ins Publikum. Und dann – „Bierenergie“.
Der Song war noch nicht halb durch, da fiel der Strom aus – tot, finito, alles dunkel. Vermutung aus dem Backstage: Bier in der Steckdose.
Bier hat das System gesprengt. Ironie, Baby. Reine, goldene Ironie.
Doch was soll’s – die Menge tobte, schrie, tanzte, stürzte sich weiter in die Ekstase. Kein Strom? Kein Problem. Die Energie kam eh aus den Kehlen, nicht aus der Anlage.
Ich musste dann weiter – bierpolitische Verpflichtungen, externe Mission, keine Zeit für Stillstand. Aber dieser Gig war ein Ausrufezeichen in der Biografie dieser Stadt.
Bergfest bleibt ein verdammtes Juwel im sonst oft zu glattgebügelten Party-Zirkus Münsters. Roh. Laut. Echt.
Wer’s verpasst hat, wird sich ewig ärgern – aber mindestens bis zum nächsten Jahr…😘😎🍻