Die Baracke Münster war noch am Aufheizen, als Chronic Pissed die Bühne betrat – ein neuer Name, ein Debütauftritt, aber die Energie? Die hatten sie im Überfluss. Die Hardcorepunk-Combo aus Münster, bestückt mit Mitgliedern von ILL und Abriss, war entschlossen, die Baracke vom ersten Schlag an zu entfesseln. Der Raum vibrierte vor Vorfreude, als die vier Münsteraner den Opener War All The Time losbrachen – ein massiver Tritt in die Magengrube, die Art von Lärm, die dir die Hirnzellen zerlegt und dich trotzdem nach mehr lechzen lässt.
Acht Songs in purem, ungefiltertem Wahnsinn, keiner davon länger als anderthalb Minuten. Ein Geknüppel der höchsten Ordnung, ein Sound so intensiv und schnell wie ein Maschinengewehrfeuer, das durch die Nacht schallte. Zwischen den Tracks war kaum Zeit für Atempausen – Chronic Pissed donnerte von Song zu Song, als wäre der nächste Herzschlag nicht sicher. Jeder Song war ein eigenes kleines Erdbeben, das die Baracke erzittern ließ. Und der letzte Song, Too Much Information, war ein Finale, das wie ein Abrisskommando auf die Gehörgänge einschlug.