Freitagmorgen auf dem Party.San Metal Open Air – die Sonne brennt gnadenlos, der Kater sitzt tief, und das erste Bier versucht verzweifelt, die Motoren wieder anzuschmeißen. Auf der Hauptbühne: die alten Haudegen von Scalpture. Ich habe die Jungs schon ein paar Mal in kleinen, verrauchten Clubs um meine Heimatstadt herum gesehen – dort, wo der Schweiß von der Decke tropft und die Bierpreise noch weh tun. Aber heute haben die fünf Death-Metal-Helden aus Bielefeld bewiesen, dass sie auch das große Schlachtfeld beherrschen.
Thorsten am Gesang, Felix und Tobias an den Gitarren wie zwei rotglühende Maschinengewehre, Niklas am Bass mit dem Wumms eines vorbeidonnernden Panzers, und Moritz an den Drums, der das Schlagzeug bearbeitet wie ein Artillerieschlag im Morgengrauen.
Seit ihrer Gründung 2009 haben sie die Kriegsthematik in Fleisch und Blut – und selbst zur frühen Stunde fegten ihre Songs vom Krieg die Müdigkeit aus den Köpfen der Menge. Es gab eine Mischung aus allen Alben, aber das brandneue „Landkrieg“ schlug ein wie eine Granate. Ein gnadenlos starker Gig, der den Tag sofort auf maximale Lautstärke drehte…




