Oh, was für ein Samstag – die Stadt kochte über vor Irrsinn und Wahnsinn, so viel, dass ein einziger Mensch allein kaum mit all den Versuchungen Schritt halten konnte. Ein Tag, der schon viel zu früh, morgens um 15 Uhr, anfing, als wäre es das Ende der Nacht, und damit begann, dass ich in das Spektakel der @Hellcats Tattoo / Sabrina Schlichting Tattoo Craft-LadenNeuDesign eintauchte. Was als unschuldiger Abstecher geplant war, geriet schnell außer Kontrolle. Bier, Gesichter, mehr Bier – die Menge war unerbittlich freundlich, eine Armada von Tattoo-Enthusiasten, die keinen Raum für Klarheit ließen.
Aber der Samstag war eine verdammte Odysee, und keine Zeit zum Verweilen. Nächster Halt: der Ting Tong Club am Kanal, ein Outdoor Tanz Happening, welches zu platzen drohte mit bekannten Gesichtern. Menschen, die du sonst nur im Delirium der Nacht triffst, stürzten mich in weitere Gespräche, weitere Biere – ein verdammter Strudel aus Lachen und Wahnsinn.
Als ich es endlich zum Das Nieberding – Wohnraum Erhalten e.V. Straßenfest schaffte, war ich mehr Alkohol als Mensch. Die Freunde von @Metzer 58 hatten ihren Gig längst abgeschlossen, und das ließ mich, die Nerven flatternd, nach dem Nächsten gieren. Dann schlug Home to Paris auf der kleinen Bühne auf, eine verdammte Naturgewalt, wie ein wilder Tanzdämon aus den sumpfigen Tiefen der Brass- und Popmusik. Diese sogenannten Namensfranzosen – sie hatten etwas Unheimliches, wie sie Indie so zerfledderten und ihm dann Ska-Fleisch auf die Knochen wuchsen ließen. Eine verdammte Symbiose aus crunchigem Indie und boppigem Ska, die das Publikum zum Kochen brachte.
Der Gig war mehr als nur Musik. Es war eine verdrehte, groteske Choreographie aus Schweiß und Bewegung, ein Fiebertraum aus Tönen und schreienden Gitarren. Das Publikum, in Dankbarkeit ertrunken, war bereit, sich in den Fluten dieser Skapop-Wahnsinnigen zu verlieren – und ich mit ihnen.