Münster, meine alte Geliebte, begrüßte mich aus dem Urlaub mit einem Paukenschlag, der selbst die härtesten Katerkurven in Las Vegas in den Schatten stellt. Der Ort der Exzesse: RARE GUITAR, eine Bastion des Rock’n’Roll, wo Bier fließt wie ein nicht enden wollender Mississippi-Strom und die Gitarrenwände Geschichten flüstern, die selbst Kerouac ins Schwitzen bringen würden.
An diesem trügerisch normalen Montagabend, der sich als alles andere als gewöhnlich herausstellte, lud die lokale Pop-Punk-Ikone NEON BONE zur Messe. Die Stadt, normalerweise ruhig wie ein Prediger am Sonntagmorgen, wurde von der Masse aufgewühlt. Die Schäfchen strömten herbei, als gäbe es Freibier und Erlösung obendrein.
Mit einem scheppernden Knall, der jedem eingefleischten Rockliebhaber den Schweiß auf die Stirn trieb, eröffneten Neon Bone den Abend mit Number One. Ein Titel, der den Puls der Nacht fest im Griff hielt und den unersättlichen Drang nach mehr entfesselte. Die Hits flogen einem nur so um die Ohren, als wären sie aus einer Gatling-Gun entfesselt: „Waiting“ hämmerte durch die Hallen, gefolgt von „Paint it White“, das wie ein greller Blitz die Dunkelheit durchdrang. „Rather Do“ verwandelte den Raum in einen brodelnden Kessel aus schreienden Seelen und fliegenden Bieren.
Als der Schweiß von der Decke tropfte und der Boden unter der Wucht der ekstatischen Massen zu beben begann, rollte der Abend mit „Big Burden“ in einen furiosen Höhepunkt.