Es war eine dieser Nächte, in denen die Luft nach Bier, Gras und dem unausgesprochenen Versprechen von Chaos schmeckte. Die Underdogs Münster e.V. ein Haufen verrückter Idealisten, hatten mal wieder zugeschlagen: *Biere Für Tiere*. Saufen für den guten Zweck, sagte man mir. Aber ich wusste es besser – hier ging es um mehr als das. Es ging um Exzess, um Gemeinschaft und um die rohe Energie der Musik, die einem das Blut in den Adern aufkocht.
Also schwang ich mich auf mein rostiges Rad, ein Drahtesel, der besser in ein Museum als auf die Straße gehört, und machte mich auf den Weg zur Baracke Münster Kalt, aber trocken – immerhin. Der erste Schluck Bier, als ich ankam, schmeckte wie eine Erlösung. Der Durst war groß, die Stimmung schon im Aufwind.
Die Nacht wurde von Gründe gegen KindAaus Leipzig eröffnet. Ein Wiedersehen nach Jahren, diesmal in voller Besetzung. Deutschpunk, der einem die Fresse polierte, ohne zu fragen, ob man bereit war. Die Jungs hatten ihre Hausaufgaben gemacht – die Riffs messerscharf, die Texte ein Arschtritt in die Mittelmäßigkeit.
Sie legten los mit Wir sind ne Band – ein Statement und ein Versprechen zugleich. Es folgten Disko und Fahrradbulle, zwei Tracks, die den Puls hochjagten und das Bier schneller fließen ließen. Und dann, natürlich, *Alkohol. Ein Song, der weniger ein Lied als eine Hymne war. Die Menge – verschwitzte, grölende Gestalten mit leuchtenden Augen – tobte.
Als sie mit Zivi den Deckel draufmachten, war klar, dass hier nichts mehr zu holen war. Keine Zugabe, kein schnörkelloser Abgang. Sie hinterließen ein Vakuum, das nur mit noch mehr Bier gefüllt werden konnte.
Ich stand da, das Hansa halb leer, das Hirn halb voll, und dachte: Wenn das erst der Anfang ist, was bringt dann der Rest der Nacht? Aber das ist eine Geschichte für später – oder für nie. In der Baracke lebt man im Moment, und dieser Moment gehörte den Underdogs, Gründe gegen Kinda und all den verrückten Seelen, die da waren… 😘😎🍻