Samstagabend, zweiter Akt im rostigen Herz des Gazometers: Kotschmerztablette aus Dortmund klettern auf die wacklige Bühne – ein Kastenwagen, der mehr Impro als Infrastruktur ist. Doch wer braucht schon Stabilität, wenn es um Abriss geht? Der Regen längst verdampft, das Hansa fließt in Strömen wie heiliger Treibstoff für diese Nacht.
Was dann kam, war schrammelig schöner, deutschsprachiger Polit-Synth-Punkrock – rau, dreckig, direkt ins Gesicht. Texte wie Flaschenwürfe gegen die Resignation, Melodien, die stolpern und gleichzeitig alles mitreißen. Die Menge verstand die Sprache sofort: Tanzen, grölen, Bier verschütten, weitermachen.
Kotschmerztablette haben nicht einfach gespielt – sie haben den Kastenwagen in einen brennenden Altar verwandelt, und der Gazometer hat mitgeheult. 🚬🍺🔥