Der Samstag am Gazometer endete nicht leise, sondern mit einem Aufschrei. Ein medizinischer Notfall bei Mezer58 Kai (alles wieder im Lot, zum Glück!) brachte den Fahrplan ins Wanken, doch die Angerboys sprangen ein – dritte und letzte Band auf dieser rostigen Bühne, die eigentlich keine mehr sein sollte.
Und dann: Feuer. Wer die Angerboys nicht kennt, kann sich das so vorstellen: Iron Maiden im 21. Jahrhundert verkuppelt mit 80er Female-Fronted Hardcore-Punk – und das Ergebnis schreit dich mitten ins Gesicht. Taylor Snift, die Frontfrau, brüllt, kreischt, zerlegt – ein Sturm aus Stimme, der die Menge peitschte und den Gazo erzittern ließ. Ein Quartett aus dem Ruhrgebiet, das keine Gefangenen macht.
So geht es also zu Ende am Gazo: kein DIY-Punk mehr, kein wildes Szene-Gedöhns, nur noch das fade „Business as Usual“ für die gut betuchten. Shame on you, Stadt Münster – das war keine Lösung, sondern eine Kapitulation. Doch die Szene hier bleibt stark, rebellisch, ungebrochen. Oasen bleiben, und neue werden wachsen. 
