Sonntagmorgen, und mein Schädel fühlte sich an, als hätte mir jemand in der Nacht einen Presslufthammer ins Hirn geschraubt. Dann die Überraschung: Auf meiner Speicherkarte tauchten verwackelte Fotos von der Drubbelbühne beim Münster mittendrin Stadtfest auf. Richtig erinnern konnte ich mich nicht – aber verdammt noch mal, ich war wohl da. Muss wohl jemand wieder diesen teuflischen Trick angewandt haben und mir Alkohol ins Bier gemischt haben, die verdammten Hunde.
Und da standen sie also, die ehemaligen Tresenakrobaten der Gorilla Bar, die seit Jahren unter dem Banner Reisegruppe Hardrock durch die Republik tingeln. Vier Männer, eine Mission: den 80ern jenen Respekt zu zollen, den sie nie verdient hatten – mit stampfenden Riffs, blitzenden Gitarrensoli, klebrigen Refrains und mehr Glam im Outfit, als ein ganzer Karnevalszug ertragen kann.
Die Show: eine sorgfältig kuratierte Explosion aus 80er-Hymnen, die in vollem Kostüm zwischen Vokuhila und Stirnband abgefeuert wurden. Keine Nostalgie-Nummer, kein reines Augenzwinkern – es war ein grellbuntes Manifest für alle, die nie aufgehört haben, an das Gute im Stirnband zu glauben.
Und während an den Bezahlbühnen irgendwo in der Stadt müde geschunkelt wurde, explodierte am Drubbel der Wahnsinn. Der Bär steppte, das Publikum war außer Rand und Band, und die Reisegruppe Hardrock verwandelte den Platz in ein einziges, schwitzendes 80er-Jahre-Fiebertraum-Spektakel. Wie jedes Jahr: das heimliche Highlight des gesamten Stadtspektakels… 




