Es war, als hätte jemand die Tür zu einem brennenden Reaktorraum aufgestoßen. Burning Cubes, dieses namenlose Metal-Trio, stand zum allerersten Mal auf der Bühne – und benahm sich, als wäre es ihre letzte Nacht auf Erden. Keine Vorsicht, kein Zögern, kein „wir probieren mal was aus“ – sie gingen sofort in den Angriff, als hätten sie 20 Jahre Hass im Rucksack, der endlich raus musste.
Die Riffs kamen wie Ziegelsteine geflogen, hart, kantig, ungebremst. Die Drums hämmerten wie Presslufthämmer auf Koks, und der Bass vibrierte so tief, dass selbst die Bierbecher im Publikum im Takt zitterten. Man konnte die 400 Leute sehen, wie sie erst verwundert waren, dann nickten, dann bangten, bis die Halle in ein einziges stampfendes Tier verwandelte.
Man spürte, dass hier etwas Neues geboren wurde. Kein glattpolierter Metal für Festivals mit Bierhelmen, sondern roher, schmutziger Untergrund-Sound, der nach kaltem Proberaum roch. Drei Männer, die alles auf eine Karte setzten und die Sputnikhalle Münster in Schutt und Asche spielten.
Es war ein Debüt wie ein Faustschlag ins Gesicht. Kein „wir hoffen, es gefällt euch“ – sondern „friss oder stirb“. Burning Cubes haben nicht gefragt, sie haben genommen. Und die Szene in Münster hat Blut geleckt. Wenn das der erste Auftritt war, will ich gar nicht wissen, was passiert, wenn die Jungs erst richtig eingespielt sind.