Es war ein Freitagabend, und das Drei:klang Café in Münster dampfte wie ein Kessel voller Elixiere, die zu gleichen Teilen aus Bier, Schweiß und dem fiebrigen Knistern wartender Ekstase bestanden. Draußen die übliche Parade des Alltags: Menschen, die sich im Schummerlicht gegenseitig anrempeln, als hätten sie ihren inneren Kompass verloren. Aber drinnen – da tobte das Biest.
@eaten_by_snakes, dieser Punk-Raketenwerfer aus Bielefeld, bestehend aus nur zwei verfluchten Seelen: Daniel, ein Berserker hinter der Trommel, und David, der sich das Mikro in den Rachen zu schieben schien, als würde er die eigene Stimme in die Saiten seiner Gitarre wickeln. Zwei Typen – zu zweit? Aber das Café war zum Bersten voll, als ob man hier auf eine Offenbarung wartete.
Die Luft war dick, und nicht nur vom Rauch der Sportzigaretten welcher aus dem Rauchergarten hereinwehte, sondern von einem elektrischen Rauschen, das sich zwischen den Köpfen der durstigen Meute aufbaute. Die Masse war in einem tranceartigen Zustand, bereit, jeden Impuls aufzusaugen, der von der Bühne flog – und als EATEN BY SNAKES anfing, legte die Hölle los.
Daniel bearbeitete die Trommeln mit der Präzision eines durchgedrehten Uhrmachers, der wusste, dass jede Sekunde zählt, und David – oh, David – schmetterte die Akkorde, als wolle er die Zeit selbst zum Stillstand bringen. Seine Stimme? Ein wütender Schrei, eine Kampfansage an die Stille, die die Welt zu erdrücken drohte.
Die Songs waren kurz, hart und schmerzlos. Punk wie er sein sollte – keine Zeit für Lügen, keine Zeit für Schnickschnack. Das Publikum tobte, riss sich die Kleider von den Leibern und feierte jeden Akkord wie ein Kriegsgebrüll. Es gab kein Oben oder Unten mehr, nur den endlosen Strom aus Lärm und Energie. Die Wände des Dreiklang Café schwitzten mit, als der Pogo eskalierte, und jeder Tritt auf den Boden ließ die Erde erbeben.
Und als die letzte Note verklang und die Gitarren in einem fiebrigen Dröhnen aufhörten, war es, als hätte jemand das Leben für einen kurzen Moment wieder eingeschaltet. Der Raum vibrierte noch von dem Nachhall der Musik, während das Publikum sich in die Nacht hinauswälzte, taumelnd, verschwitzt und hungrig nach mehr.