Der Schweiß tropfte von der Decke, das Bier floss in Strömen und die Luft war dick genug, um sie mit einem stumpfen Löffel zu zerteilen. Ich schwankte, halb betrunken, halb berauscht von der elektrisierenden Atmosphäre, zurück in die Metro Rockbar. Es war kein gewöhnlicher Abend – 15 Jahre The Wreck Kings standen auf der Bühne und die Stadt war auf den Beinen, um das zu feiern. Eine Art Rockabilly-Jubiläumshölle, die nur für die Mutigen geöffnet war.

Roberto an seinem massiven Kontrabass, Björn mit der Gitarre, die er behandelte wie einen wütenden Drachen, und Horro, der die Felle seines Schlagzeugs so bearbeitete, als stünde sein Leben auf dem Spiel. Seit anderthalb Jahrzehnten liefern die drei Wreck Kings feinsten Rockabilly und heute Nacht war keine Ausnahme. Die Menge tobte, das Bier war kalt und ich? Besoffen, aber glücklich – wie es sich für einen guten Gig gehört.

Der erste Schlag ins Gesicht kam mit „Exploited“. Laut, roh und ungezähmt. Dann jagten sie uns durch ein Set, das wie eine Fahrt in einem brennenden Cadillac auf der Route 66 war. Songs wie „Madhouse“, „Breed“, „La Vida“ und „The Walking Dead“ ließen keinen Stein auf dem anderen. Ihre Stimmen wechselten sich ab, jeder von ihnen übernahm mal das Ruder, als wäre es das Normalste der Welt. Kein Ego, nur pure, rohe Energie.

Die Zugabe „Rockin‘ Cat“ brachte das Fass endgültig zum Überlaufen. Doch als die Lichter schon fast erloschen waren, schoben sie noch einen neuen, ungeübten Song hinterher – roh, ungeschliffen, aber irgendwie verdammt passend. Das hier war kein polierter Mainstream-Scheiß. Das hier war Rockabilly in Reinform, schmutzig, laut und unverfälscht.

Die The Wreck Kings sind die Könige des Münsteraner Rockabilly, und dieser Gig? Eine verdammt wilde Nacht… 😘✊🍻